Unterprojekte:
Projektaufgabe:
Restaurierung des alten Stadtkerns von Weisskirchen, der Straßen, Gebäude und Fassaden, der Tore und Fenstern, mit Aufrechterhaltung ihres architektonischen und kulturellen Wertes – Anbringung der Imitate von Hausnummern und Schildern mit ehemaligen Straßennamen in deutscher, ungarischer und serbischer Sprache. Identifikation und Kennzeichnung ehemaliger Anstalten, Weinbauhäuser, Werkstätte, Vereine. Identifikation und Restaurierung aufrechterhaltener Eingangsräume und Höfe, Wirtschaftsräume und Räumlichkeiten, Möbel und Hausgeräte, kulturellen Artefakte, Werkzeuge und Produktionsmittel – als Ethnohäuser für das touristische Angebot in der Stadt. Erforschung und Aktualisierung aller Aspekte der geschichtlicher, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Stadtentwicklung, Entwicklung der Einwohner, Familien und Einzelpersonen.
Das Projekt wird aufgestellt, entwickelt und realisiert in Phasen, in Zusammenarbeit mit Einwohner und der lokalen Selbstverwaltung der Gemeinde.
Mit dem Projekt wird eine Bewerbung bei entsprechenden inländischen und europäischen Institutionen und Fonds angestrebt.
Das aufrechterhaltene architektonische Erbe von Weisskirchen repräsentiert alle Entwicklungsphasen im Sinne des Baus und der Formung von Gebäuden seit der Stadtgründung bis heute. Dieses Erbe gehört, typologisch und stilistisch, den Varianten des Barock, Klassizismus, Eklektizismus, historischen neuen Stilarten und dem Zeitalter des Baus während Sozialismus. Die Einzigartigkeit dieser Stilarten spiegelt sich wieder in Interieurs und Exterieurs von Gebäuden, mit ausgeprägten Fassaden, Terrassen, Toren und Fenstern.
Das Projekt „Hundert Fassaden einer Ethnostadt“ stellt eine symbolische Namensgebung dar, für ein Programm der Aufrechterhaltung und Restaurierung von Fassaden und Gebäuden, welche auch im offiziellen Beschluss der Regierung der Republik Serbien miterwähnt sind. Es beinhaltet die Feststellung vom alten Stadtkern von Weisskirchen als räumlicher, kulturgeschichtlicher Einheit, als auch von Gebäuden und Fassaden welche durch den offiziellen Beschluss nicht umfasst sind, aber zur wichtigen kulturellen Erbschaft dazugehören.
DIE SERBISCHE ORTHODOXE KIRCHE DER HEILIGEN APOSTEL PETER UND PAUL
Die Kirche wurde im Jahr 1780. gebaut. Mit dem Beschluss des Amtes für Schutz und wissenschaftliche Erforschung von Denkmälern APV aus Novi Sad Nummer 236 vom 22. Mai 1959 wurde sie als Kulturdenkmal eingestuft. Mit dem Beschluss SL APV 28/28/91 auch als unbewegliches Kulturgut – Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung.
RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE ST. ANNA
In der unmittelbaren Nähe der heutigen Kirche befand sich während des 18. Jahrhunderts eine ältere Kirche, empfindlich und klein, sodass daraus der Bedarf nach einer neueren und größeren Kirche spürbar wurde. Der Grundstein für die neue Kirche wurde 1805 gelegt und die Baumaßnahmen am 09. November 1806 abgeschlossen. Die Kirche wird seitdem kontinuierlich benutzt, abgesehen von dem Ungarischen Aufstand in 1848-49, als sie als Militärhalle genutzt wurde. Die Kirche ist im neoklassischem Still gebaut, mit Elementen des Barock.
RUMÄNISCHE ORTHODOXE KIRCHE
Rumänische orthodoxe Kirche, der Niederkunft des heiligen Geistes gewidmet, gehört in die Reihe der jüngeren sakralen Bauten in Weisskirchen, der Größe nach gehört sie zu den monumentalen architektonischen Bauten. Sie wurde nach den Bauplänen von Rudolf Degen gebaut, Stadtplaner und Ingenieur, von ihm 1870 entworfen, nachdem die Vertreter der rumänischen Gemeinde 1867 ein Erlaubnis für das Errichten ihrer eigenen Kirche aus Wien bekamen. Als Baustelle wurde ein Hof in der früheren Gastwirtschaft „Beim türkischen Kopf“ ausgewählt, im strengen Stadtzentrum, in der Hauptstraße. Die Kirche ist durch ein eingeschossiges Objekt der Stadtarchitektur leicht verdeckt, mit reichlichen Ornamenten. Der Zugang zur Kirche befindet sich im mittleren Objektbereich.
RUSSISCHE KIRCHE DES HL. APOSTEL UND EVANGELISTEN JOHANNES
Die Russen hatten acht kirchlichen Gemeinden im Königreich von Serben, Kroaten und Slowenen, eine davon in Weisskirchen. Die russische Kirche wurde im Zeitraum von 1931 bis 1939 erbaut, auf dem heutigen Platz russischer Kadetten. Der Hauptspender des Tempels war Fürst Dimitrije Šahovski (Priestermönch Jovan). Die Kirche wurde vom Bauunternehmer Josef Meier aus Weisskirchen gebaut, nach dem Projekt des Architekten A.V. Šavcov. Ende 1954, zusammen mit anderen russischen kirchlichen Gemeinden, wurde das Gebäude unter die Jurisdiktion der Serbischen orthodoxen Gemeinde gestellt.
EVANGELISTISCHE KIRCHE
Dem Alter nach ist sie das jüngste sakrale Gebäude in Weisskirchen. Ihre geringe Größe widerspiegelt die Anzahl der Bewohner des evangelischen Glaubens, die in der Stadt nicht zahlreich waren.
Die Kirche wurde 1878 erbaut, auf dem einzig freien Platz in der Stadt, in der damaligen Maderspachgasse, welcher von dem Stadtmagistrat als Geschenk zur Verfügung gestellt wurde. Das Geld für den Bau wurde von 1873 bis 1878 von den Evangelisten gesammelt. Die Kirche wurde von dem örtlichen Bauherrn Josef Flach errichtet. Sie wurde am 6. Oktober 1878 gebaut.
Der Kirchenturm wurde 1906 errichtet. Die Kirche wurde nach diesen Bauarbeiten nicht mehr renoviert. Sie befindet sich in einem schlechten Bauzustand. Das Projekt „Weisskirchen – Stadt als Museum“ plant, die Kirche zu restaurieren und für Kulturereignisse zu benutzen.
SYNAGOGE
Die erste Synagoge wurde in der damaligen Jüdischen Straße gebaut, heute Straße Sava Munćan. Sie ging schnell zugrunde, wegen des schlechten Baumaterials. Die zweite Synagoge wurde von den Juden im 1864 gebaut, mithilfe von Beiträgen aus anderen jüdischen Gemeinden. Die dritte Synagoge wurde in der heutigen Straße Dejana Branka 9 gebaut. Diese Synagoge wurde 1951 gemäß einem Beschluss der Behörde abgerissen. Verblieben sind der Zaun mit Tor und Säulen. Die Möglichkeiten und Verfahrensweisen für einen Wiederbau werden im Projekt „Weisskirchen – Stadt als Museum“ analysiert.
WENDELINSKAPELLE
Die Wendelinskapelle wurde 1760 errichtet, als Andenken an Hl. Wendelin, den Beschützer der Viehzucht, mithilfe von freiwilligen Beiträgen römisch-katholischer Bewohner von Weisskirchen. Sie wurde an der Ecke heutiger Straßen Vojska Jugoslavije und Sonja Marinković errichtet. Hinter der Kapelle befand sich der alte katholische Friedhof. Beim Bau wurden barocke, sezessionistische Elemente benutzt. Die Kapelle wurde während des österreich-türkischen Krieges niedergebrannt. In 1790 wurde sie wieder gebaut und mehrmals restauriert, bis 1923. Eine Besonderheit in Bezug auf die Wendelinskapelle stellt die Tatsache dar, dass vor ihr, am Tag des Hl. Wendelins am 20. Oktober, ein großer Viehmarkt stattfand, mit Gläubigern, geführt von Landwirten. Zu dieser Gelegenheit wurde das dafür besonders ausgewählte und geschmückte Großvieh eingeweiht, mit Brot und Wein bedient, sowie mit Gebeten zu seiner Gesundheit und Fortschritt begleitet. Die Kapelle wurde niedergerissen, mit Einverständnis der römisch-katholischen Kirchgemeinde. Das Projekt „Weisskirchen – Stadt als Museum“ plant einen Neubau vor, in Zusammenarbeit mit der römisch-katholischen Kanzlei und dem Gemeinderat von Weisskirchen.
Im Rahmen der räumlichen, kulturell-geschichtlichen Einheit, befinden sich in Weisskirchen auch zwei Friedhöfe, der orthodoxe und der katholische, die von der Seite der Architektur und der Kunstgeschichte von Bedeutung sind.
Der neue katholische Friedhof wurde 1928 errichtet. Neben einer Fläche für die Bestattung von Einwohnern von Weisskirchen wurden hier auch Flächen für die Einwohner mit evangelischem und später auch jüdischen Glauben bestimmt. Während des Ersten Weltkriegs stellte man auch eine Fläche für einen Soldatenfriedhof bereit.
Der Friedhof ist ruiniert, verwachsen in Unkraut und Gras, mit gelegentlichen Reinigungsaktionen, ohne dauerhafte Ergebnisse.
Das Projekt „Katholischer Friedhof - ein Kulturdenkmal" zielt auf eine komplette Restauration hin und auf das Ernennen des Friedhofs zum Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung.
Das 300-jährige Gründungsjubiläum von Weisskirchen fand ohne seine restliche deutsche Bevölkerung statt, ohne ihren Verein und ohne Stiftung de Deo, deren Arbeit sich unter anderem mit dem Kulturgut von Weisskirchen befasst.